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Du bist so wunderbar, Berlin…

Da ich meistens und am allerliebsten in die Ferne reise, sind Erkundungstouren in der deutschen Heimat bei mir bisher eher auf der Strecke geblieben. Es ist mir schon öfters passiert, dass mir irgendjemand irgendwo auf der Welt von “meiner” Hauptstadt vorschwärmte, woraufhin ich immer nur beschämt lächelnd mit den Schultern zucken konnte. Ich hatte ja keine Ahnung! Es war also eindeutig an der Zeit, mal heimatnähere Gefilde kennenzulernen. Und ja, ich hatte Lust auf den Berliner Großstadtflair. Show me Hipster, Street Art, Kreuzberg und Co.!

Zugegebenermaßen ist März vermutlich nicht die beste Jahreszeit, um Berlin-City zu erkunden, aber Petrus war mit uns: strahlender Sonnenschein über Berlin!

Mit dem IC ging es für knappe 100 Euro (Hin- und Rückfahrt) in einer Direktverbindung von Aachen nach Berlin Ostbahnhof und von da mit dem Bus weiter nach Friedrichshain, wo ich schon vor der Reise über airbnb eine schicke Berliner Altstadtbude angemietet hatte.

Friedrichshain

Friedrichshain gilt als kreatives Szeneviertel Berlins, imponiert nicht nur mit kunstvoll verzierten Häuserwänden und Fensterläden, sondern auch mit kleinen, individuellen Boutiquen und einem vielfältig-bunten Multikulti-Angebot an Restaurants und trendigen Bars, vor allem im Bereich um den Boxhagener Platz. Das Erste, was mir bei einem Spaziergang in Friedrichshain auffiel, war, dass es den Berlinern offensichtlich nicht an Kreativität mangelt. Ob das “Burgeramt” (ein Burger Restaurant), der “Eisbärliner” (Eisdiele) oder der “Kaiserschnitt” (Friseursalon),  an kreativer Namensfindung gab’s eine Menge zu entdecken und auch die Gestaltung der Läden ließ meist nicht viel zu wünschen übrig. Für jeden Geschmack etwas dabei (und wenn es mal einen schnellen Imbiss geben soll, kann ich den arabischen Imbiss “Sanabel” am Boxhagener Platz empfehlen. Falafel, Schawarma und Co. Sehr lecker!).

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Auf der Wühlischer Straße kann man in kleinen Modeboutiquen bummeln und in Krimskrams-Läden Dinge kaufen, die die Welt nicht braucht, die das Leben aber umso schöner machen.

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Stromhäuschenbemalung.

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Wer sich über Street Art freuen kann, ist in Friedrichshain definitiv an einer guten Adresse. “Kunst für alle”!

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Es lohnt sich morgens loszugehen, solange die Fensterläden der Shops unten sind!

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Und immer schön neben den Haustüren schauen! An dem Mädchen mit Hasenohren bin ich mindestens fünf- oder sechsmal vorbeigelaufen, bis ich es entdeckt habe.

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Empfehlenswert ist in Friedrichshain auch der Flohmarkt am Boxhagener Platz, der sonntags gegen 10.30 Uhr beginnt. Stöbern, was das Zeug hält!

Das “radikale Kreuzberg” – ein erster Eindruck

Stylisch, indivduell und kreativ sollte es in Berlin-Kreuzberg weitergehen. Mit dem Lonely Planet und dem darin vorgeschlagenen Spaziergang “Das radikale Kreuzberg” bewaffnet, ging’s direkt hinter der Oberbaumbrücke los. So ein bisschen irritiert waren wir aber schon, als es anstatt an coolen Boutiquen und Hipster-Bars eher in eine völlig verranzte Ecke von Kreuzberg ging, wo das größte “Happening” wohl eine Obdachlosenunterkunft war, vor der ein paar Betrunkene abhingen.

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Die nächste Station, die wir laut Lonely Planet in Kreuzberg passieren sollten, hieß dann “Görlitzer Park“. “Ha! Da haben wir es doch!”, dachte ich noch und tönte groß “Das muss was sein, das hab’ ich schonmal gehört!” Also stolzierten wir zügigen Schrittes in den Görlitzer Park. Ein Schritt, zwei Schritt, drei Schritt, ein zögerlicher vierter Schritt, ein abrupter Stopp. Dann der Austausch eines vielsagenden Blickes mit meiner Freundin, die mir mit großen Augen das zu sagen versuchte, was ich auch dachte: “RAUUUUS!!!” Also nahmen wir die Beine in die Hand und waren definitiv schneller aus dem Park raus als dass wir drin waren. Und da fiel dann auch der Groschen. Görlitzer Park. Einer der größten Dealer- und Drogenumschlagorte in Deutschland und nicht unbedingt bekannt für seine Idylle. Wir wieder… Nicht ganz unzutreffend, was man von dem Park so aus den Medien kennt. Jeder Parkeingang war durch mindestens zwei schaurige Gestalten “bewacht”, überall im Park lungerten kleine Grüppchen ähnlicher Typen rum. Wer sich dafür interessiert, wie das genau aussah, kann mal in dieses Video reinschauen, denn zum Fotomachen bin ich in meiner “Fight-or-Flight” (hier wohl eher Flight) -Reaktion nicht mehr gekommen. Übrigens machte es ja zumindest im Nachhinein Sinn, dass der Lonely Planet diesen Spaziergang “Das radikale Kreuzberg” nannte. Hatte ich das kleine, aber wichtige Adjektiv zuvor doch glatt überlesen.

East Side Gallery

Am nächsten Morgen ging es weiter zur East Side Gallery. Ein absolutes MUSS auf jeder Berlin-to-do-Liste!

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“Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. – Many small people who in many small places do many small things that can alter the face of the world.”

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Gedenkstätte Berliner Mauer und DDR-Museum

Von der East Side Gallery ging es einmal quer durch die Stadt zur Gedenkstätte Berliner Mauer.

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Unterwegs erblickt: einmal selbst Trabi fahren mit der “Trabi-Safari”. Definitiv auf meiner Liste für den nächsten Berlin-Besuch!

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Ein weiteres Berlin-Highlight: das DDR-Museum. Allein die simulierte Trabifahrt durch eine Berliner Plattenbau-Siedlung in einem waschechten Trabi war die 7 Euro Eintritt schon wert. Darüber hinaus kann man mal in einer Schultasche aus DDR-Zeiten wühlen, einen Kleiderschrank durchforsten, sich mal in eine alte Gefängniszelle hocken, einem Ossi-Dialekt am Telefon lauschen oder in diesem äußerst “schicken” Wohnzimmer im DDR-Stil fernsehen. Absolut top und eine Menge Spaß!

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Gehört zu Berlin dazu: Die Sightseeing-Klassiker.

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Berliner Dom.

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Auf dem Weg zum Brandenburger Tor.

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Ein Besuch in der Kuppel des Reichstagsgebäudes ermöglicht tolle Blicke über die gesamte Stadt. Nicht vergessen: Einen Besuch muss man vorher anmelden! Das hatte zumindest auch den Vorteil, dass es keine Warteschlange gab.

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Dickes B – Stadtblicke.

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Ein paar Meter vom Reichstagsgebäude und dem Brandenburger Tor entfernt: das Holocaust Mahnmal. Dazu gehört eine kostenlos zu besichtigende Ausstellung.

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Vom Holocaust-Mahnmal bietet es sich an, zu Fuß zum Potsdamer Platz weiterzuschlendern. Dort kann man auch ganz gut eine Pause im Sony Center einlegen.

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Alexanderplatz

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Last but not least: Shopping am Kurfürstendamm.

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Auf dem Weg erblickt: die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die 1895 eingeweiht und durch einen Bombenangriff im Jahr 1943 zerstört wurde. Um die Kirche und ihre Turmruine zu erhalten, protestierten die Berliner damals. Zu Recht, würde ich heute sagen. Sie sieht wirklich außergewöhnlich aus, diese Kirche ohne Turm. Aussagekräftig.

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Nach drei Tagen Erkundungstour verabschiedete sich Berlin von uns angemessen mit diesem farbenträchtigen Highlight. Du bist so wunderbar, Berlin. ♥

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“Du bist verrückt mein Kind. Du musst nach Berlin.” (Franz von Suppé)

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