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Ein Streifzug durch Athen

Athen und Akropolis. Zwei A’s die unweigerlich miteinander verknüpft scheinen. Aber was hat Athen sonst noch zu bieten? Ich habe versucht, die Stadt auch abseits der Akropolis kennenzulernen und habe eine ausgesprochen vielseitige, hippe und aufregende Stadt erlebt. Vielleicht nicht immer klassisch schön, aber so schön alternativ.

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Wie die meisten Hauptstädte, ist auch Griechenlands Hauptstadt ohne Frage eine belebte und schnelllebige Stadt. Der Verkehr strömt in Massen, Touristen stürmen die klassischen Attraktionen und es gibt eine Menge zu sehen und zu tun.

Ich hatte insgesamt 2,5 Tage in Athen eingeplant bis ich mich ins griechische Inselabenteuer stürzen wollte. Das Zurechtfinden in Athen bereitete keine Probleme. Insbesondere die vielen Sehenswürdigkeiten, die man streift, als auch die Metrostationen helfen bei der Orientierung zu Fuß. Das Metronetz war außerdem selbsterklärend und praktisch, wenn man mal eine weitere Strecke zurücklegen wollte (so zum Beispiel vom Flughafen in die Stadt). Meine gewählte Reisezeit (Mitte Mai) schien optimal. Es war zwar warm – zum Nachmittag hin auch mal heiß und stickig – aber absolut erträglich und gleichzeitig sonnig genug, um ein wenig Urlaubsbräune zu tanken und schöne Fotos zu machen.

Exarchia und die Athener Streetart-Szene

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Exarchia ist nicht nur Studentenviertel, sondern auch DAS Viertel für eine alternative Szene. Bei einem Spaziergang durch Exarchia schien es mir nicht ganz abwegig, dass es auch als “Anarchia” bezeichnet wird. Man liest von Aktivisten, von Anarchisten, von Autonomen, von Drogenumschlagorten, von wilden Partynächten, angezündeten Autos, Demonstrationen, aber auch von Toleranz, von einem Miteinander und großem Zusammenhalt – gerade in Krisenzeiten.

Da Athen für eine recht große Streetart-Szene bekannt ist, die sich zu Großteilen in Exarchia abspielen soll, zog es mich am ersten Tag schon genau dorthin. Man merkt ohne Frage, wenn man die Straßen Exarchias erreicht. Alle paar Meter kunstvoll gestaltete Wände und Mauern. Ich hatte zuerst versucht einer Route zu folgen, um mich im Viertel nicht zu verirren, diesen Plan aber schnell wieder über Bord geworfen. Letztendlich habe ich mich einfach treiben lassen. Und dabei völlig die Zeit vergessen. Im Flow.

Exarchia ist sicher kein “klassisch schönes” Viertel. Man findet eine Menge verfallener und wenig gepflegter Häuser, die für mich aber in Kombination mit der Streetart und dem sonnigen Wetter eine ganz besondere, nämlich sehr alternative Schönheit ausstrahlten. Es gab zudem eine Menge kleiner, netter Bars und Cafés, in denen man sich einfach mal ausruhen und dem Treiben auf der Straße zusehen konnte. Und: so gut wie keine Touristen!

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Ein Taxifahrer hat mir später erzählt, dass die Polizei Exarchia weitestgehend meiden würde, da es für sie dort gefährlich werde. Ich habe Gleiches in einer Zeitschrift gelesen. Und tatsächlich erscheint es mir nicht ganz abwegig, wenn ich mir die vielen Graffitis mit einer deutlich negativen Haltung zur Polizei in Erinnerung rufe. Wenn ihr noch mehr über Exarchia erfahren wollt, findet ihr hier übrigens noch einen interessanten Artikel.

Psyrri

Ebenfalls ein Stadtteil, in welches sich nur wenige Touristen zu verirren scheinen, ist Psyrri. Ich bin von der Haupteinkaufsstraße Ermou in diverse Straßen und kleine Gässchen  nach Psyrri eingebogen. Wer etwas Spektakuläres sucht und Sightseeing machen möchte, ist hier wohl eher an der falschen Adresse. Was gibt es dort also? Ein authentisches Athener Arbeiterviertel, schmale, auch mal düster wirkende Gässchen, ein paar kleine Cafés, einige Tavernas und Imbissbuden und erneut eine Menge Streetart. Am Abend soll Psyrri zum Nightlife-Hotspot aufblühen.

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Monastiraki (Flea Market)

Überall empfohlen: der Monastiraki Flohmarkt. Mich persönlich hat er enttäuscht. Vorherrschend waren hier Shops, die Billigkleidung und die typischen Massen-Touri-Souvenirs verkauften. Das war nicht meins, daher habe ich Monastiraki auch schnell wieder verlassen. Und zwar shoppend über die Ermou Street – der großen Einkaufsstraße Athens – in Richtung Syntagma-Platz. Allerdings erst, nachdem ich noch einen griechischen Snack eingenommen hatte. Denn den bekam man in Monastiraki gut und günstig an jeder Ecke.

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Plaka

Die Plaka ist die Altstadt Athens und liegt am Fuße der Akropolis. Ohne Frage das touristischste Viertel in Athen, mit vielen Souvenirshops, gemütlichen Tavernen, Imbissbuden, in denen man richtig gute Souvlakis essen kann, guten Eisdielen (oder sollte man mittlerweile eher von “Frozen Yoghurt-Dielen” sprechen?) und einem hübschen und gepflegten Straßenbild. Ein Spaziergang lohnt sich hier allemal! Und zwar am Tage sowie am Abend, an dem die Plaka unter der hell erleuchteten Akropolis nochmal einen ganz anderen Flair bekommt.

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Und dann war da noch…

…natürlich: die Akropolis. Schande über mein Haupt, aber mich hat die Akropolis selbst nicht von den Socken gehauen. Ob es nun an den Kränen und Baugestellen, welche Teile der Akropolis umhüllten, lag oder an den vielen Touris – und das schon in den frühen Morgenstunden! – ich weiß es nicht. Was soll ich lügen…? Der “Wow-Effekt” blieb bei mir einfach aus. Nichtsdestotrotz hat sich der Besuch der Akropolis, hoch oben über der Stadt, ohne Zweifel gelohnt! Nicht nur, dass ein Besuch doch irgendwie zu einem ersten Athenbesuch dazugehört, sondern ganz besonders, weil sich der erwartete “Wow-Effekt” dann doch noch einstellte, als ich diese wunderbaren Aussichten über die Stadt genoss!

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Akropolis.

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Ein kleiner Tipp am Rande: zieht euch bei eurem Besuch der Akropolis am besten Schuhe mit Profil an. Wenn man so ein paar Marmorplatten hochgeht, wird das schnell zur Rutschpartie!

Außerdem habe ich der Ancient Agora einen Besuch abgestattet.

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Schön war auch ein Besuch der National Gardens.

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In der Nähe: Der Tempel des Zeus.

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Nützliches

Anreise: Vom Athener Flughafen kommt man mit der Metro unkompliziert in die Innenstadt.

Transport vor Ort: Ich habe für weitere Strecken die Metro genutzt. Das System ist selbsterklärend und die Tickets günstig (1,60 Euro pro Fahrt). Am allerbesten ist natürlich immer, eine Stadt zu Fuß zu erkunden. Das ist in Athen auf jeden Fall möglich. Taxifahren ist ebenfalls erschwinglich.

Wo schlafen? Grundsätzlich fand ich die Plaka für eine Unterkunft optimal. Von hier aus kann man zu Fuß oder mit der Metro die wichtigsten Sehenswürdigkeiten oder interessantesten Stadtviertel erreichen. Psyirri und die Gegend um Omonia (die nicht als die sicherste gilt) würde ich selbst eher vermeiden, da es mir zu düster war.

Weiterreise: Zur Weiterreise stehen ein Busterminal, ein Hauptbahnhof oder aber – wenn man die Inseln anpeilt – natürlich der Hafen von Piräus zur Auswahl.

Mein persönliches Fazit zu Athen

Athen hat mich total überrascht. Es war viel stylischer, hipper und alternativer als ich es mir je vorgestellt hätte. Gerade die Vielseitigkeit und der Kontrast der einzelnen Stadtviertel wie Kolonaki, Exarchia, Psyirri und die Plaka zueinander machen das Ganze zu einem ganz besonderen Erlebnis. Und die Athener: aufgeschlossen, freundlich und kommunikativ. Was soll ich sagen? Athens, you really got to me!

“Replace fear of the unknown with curiosity.”

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