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Bergtour zur Winnebachseehütte (2362m) im Ötztal: und ich so “WOW!”

Wer die Wahl hat, hat die Qual oder wie lautet das noch so schön? Jeden sonnigen Morgen stehe ich hier im Ötztal erneut vor der Herausforderung, mich zu entscheiden, welche Hütte als nächstes erklommen werden möchte. Es sind einfach so viele Möglichkeiten und eine scheint attraktiver als die andere. Aber irgendwo muss man eben anfangen und so fällt meine Entscheidung schließlich auf die Winnebachseehütte.

Die Wanderung startet auf dem Parkplatz am Ortsende des kleinen Bergdorfes Gries (1600m) im Ötztal.  In den ersten 15 Gehminuten geht es eine asphaltierte Straße hinauf, vorbei am Berghof Schöpf. Kurz dahinter startet der eigentliche Wanderweg zur Hütte: ein Schotterweg, der in Serpentinen recht steil bergauf geht.

Gries im Ötztal

Trotz des rapiden Anstiegs fühle ich mich fit. Es ist noch früh und gut gefrühstückt habe ich auch.  Ich überhole noch grüßend eine Familie mit zwei Kindern, eine kleine Wandertruppe aus Holland und ein Ehepaar mit Hund. Alle schleichen den Weg im gefühlten Schneckentempo hinauf. “Wäre doch gelacht, so lange zu brauchen wie die!”, denke ich noch mich leicht (oder auch deutlich) selbst überschätzend. Keine 200 Meter weiter muss auch ich anhalten und verschnaufen. Keine Chance, mein Anfangstempo beizubehalten. Der Anstieg ist stetig und steil. Leicht grinsend überholt mich immerhin das Ehepaar mit Hund wieder. Dann biegt der Weg nach links ab und es geht auf einem Trampelpfad weiter durch den Wald. Meine Schritte klingen dumpf auf dem Waldboden auf und übersteigen dabei Steine und Wurzeln.

Langsam lichten sich die Bäume. Es gibt viele Bänke auf der Strecke, die sich für kleine Verschnaufpausen eignen. Und bei jedem Päuschen wird der Ausblick nicht nur weiter, sondern auch schöner und schöner.

Ich bin schon jetzt total begeistert von diesem Wanderweg. Das Bergpanorama ist fantastisch, die Wegbeschaffenheit des Trampelpfades über Stock und Stein gut. Außerdem scheint die Sonne, der Himmel ist strahlend blau und unterhalb des Weges rauscht das Wasser.

An “Emma’s Bank” mache ich eine längere Pause. Ich muss mich einfach kurz hinsetzen und den Blick auf die umliegenden Berge genießen. Hier oben wirkt die Welt so friedlich und in Ordnung. Hier lässt es sich zur Ruhe kommen. Eine angenehme Abwechslung in aktuellen Zeiten.

Unweit von “Emma’s Bank” erscheint die Winnebachalp, eine winzige hölzerne Hütte, vor der es sich ebenfalls kurz ruhen lässt.

Weiter schlängelt sich der schmale Weg den Berghang entlang.

Obwohl die Winnebachseehütte während des Weges zu keiner Zeit sichtbar wird, erscheint sie nach etwa zwei Stunden Wanderzeit plötzlich hinter einer Kurve. Die steinerne Hütte wirkt gemütlich, hinter dem Haus befindet sich ein See. Dahinter geht der Weg weiter zur Ernst-Riml-Spitze, die ich an diesem Tag jedoch nicht erklimme. Ich entscheide mich dafür, ein wenig Schatten zu genießen und mich mit einem kühlen Schiwasser zu erfrischen. Wer es lieber sonnig mag, kann sich auch neben der Hütte auf einer Bank im Berghang niederlassen und dabei die wirklich tolle Aussicht genießen.

Im Fazit fand ich diese Wanderung einfach nur “WOW”! Ein steiler, aber schöner Weg, der auch unterwegs schon dazu einlädt zu pausieren und die wirklich tollen Aussichten zu genießen. Spätestens an der schönen Winnebachseehütte, ist dies aber wohl Pflicht. Definitiv weiterzuempfehlen!

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