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Belize – Reiseroute und Reisetipps

Zwischen Mexiko und Guatemala liegt das kleine mittelamerikanische Juwel Belize. Das Land begeistert mit seiner unglaublichen Vielfalt auf kleiner Fläche: von paradiesischen Inseln im karibischen Meer, Dschungel, alten Maya Ruinen, über Abenteuer beim Tubing oder Zip-Lining bis hin zum süßen Nichtstun in verschlafenen und abgelegenen Dörfern. Warum Belize bei uns als Reiseziel noch recht unbekannt ist, mag vielleicht an den fehlenden direkten Flugverbindungen liegen sowie an nahegelegenen Giganten wie Mexiko oder beliebten mittelamerikanischen Reisezielen wie beispielsweise Costa Rica. Wer sich dennoch für das kleine Belize entscheidet, wird mit vielen tollen Erlebnissen und einer ausgeprägten Gastfreundschaft reich belohnt!

Die optimale Reiseroute (für 10 Tage)

Wie fast immer wenn die Reisezeit begrenzt ist, war auch diesmal die Entscheidung für die Reiseroute eine der schwierigsten Aufgaben bei der Reisevorbereitung. Was muss man gesehen haben, was kann man getrost aussparen? Lieber mehr Zeit am Strand oder für Wanderungen im Dschungel und den Besuch von Maya Ruinen einplanen? Lieber authentische Abgeschiedenheit und Einfachheit in kleinen Dörfern erleben oder touristische Annehmlichkeiten in einem Resort genießen? Entscheidungen, Entscheidungen, Entscheidungen… Am Ende habe ich eine Route gefunden, die eine gute Abwechslung zwischen Abenteuer und Entspannung bot.

Die Route in der Zusammenfassung:

  • Landung in der Hauptstadt Belize City, von dort direkt mit dem Boot auf die Insel Caye Caulker
  • 3 Tage Inselleben auf Caye Caulker
  • 2 Tage auf der Insel Ambergris Caye
  • Flug ins Inland nach San Ignacio für 3 Tage
  • zurück an die Küste nach Hopkins für die letzten 3 Tage
  • Flug zurück nach Belize City und von dort Rückflug nach Deutschland

Die Reiseroute im Detail

Caye Caulker

Nur eine 45-minütige Bootsfahrt von der Hauptstadt Belize City entfernt liegt diese kleine, paradiesische Insel, auf der es keine Autos gibt und das Hauptverkehrsmittel Fahrräder und ein paar wenige Golf Carts sind. Lange karibische Sandstrände gibt es hier nicht. Man könnte aber getrost sagen, die Insel sei geradezu ein einziger Strand, denn asphaltierte Straßen sucht man hier vergebens. Stattdessen führen hölzerne Stege ins Meer hinaus, auf denen es sich wunderbar entspannen lässt. Das Motto der Insel “Go Slow!” spürt man hier an jeder Ecke. Und genau aus diesem Grund ist Caye Caulker auch der perfekte Start in die Reise: Einfach mal wieder einen Gang runterschalten, das Rauschen des Meeres genießen und auf die Wellen hinausschauen; den Sand zwischen den Zehen und die prickelnde Wärme der Sonne auf der Haut  spüren und sich ein Stückchen von der Gemütlichkeit der freundlichen Inselbewohner anstecken lassen.

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Caye Caulker
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Ambergris Caye

Nach ein paar entspannten Tagen ging es mit einer 45-minütigen Bootsfahrt weiter auf die Insel Ambergris Caye, die (deutlich) größer als Caye Caulker und der wohl touristischste Ort in Belize ist. Die Unterschiede zwischen den beiden Inseln zeigen sich direkt nach der Ankunft in Ambergris’ Hauptort San Pedro. Hier geht es äußerst geschäftig zu, viele Touristen sind unterwegs, ein Golf Cart nach dem anderen düst vorbei, wirbelt Staub auf und hinterlässt einen müffeligen Abgasgeruch. Die Auswahl an Hotels ist groß, ebenso die Auswahl an luxuriösen Resorts, die jedoch vornehmlich außerhalb von San Pedro an traumhaften Stränden liegen, für die man aber auch tief in die Tasche greifen muss. Ähnlich wie auf Caye Caulker sind auch die Ufer von Ambergris Caye gesäumt von hölzernen, ins kristallklare Meer verlaufenden Stegen. Und auch hier verbringe ich ein paar entspannte Stunden. Dennoch: die Atmosphäre der Insel als Gesamtes fängt mich nicht ein.

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San Ignacio

Mit einem einstündigen Flug in einer kleinen Maschine mit etwa 15 Sitzplätzen ging es weiter ins Inland nach San Ignacio. Nach den Inseln war San Ignacio erst einmal anders! Grün, wild, tropisch, mit vielen nahegelegenen Kulturschätzen wie den Maya Ruinen Cahal Pech, Xunantunich oder dem tief im Dschungel liegenden Caracol. San Ignacio selbst ist ein beschaulicher Ort, hier geht es “very local” zu. Dennoch ist es eine optimale Basis für kleine (oder größere) Ausflüge und Abenteuer in die Umgebung: Zip-Lining, Tubing in Höhlen oder der Besuch von Maya Ruinen. Auch die Weiterreise ins nur wenige Kilometer entfernte Guatemala ist von hier aus möglich. Fazit: San Ignacio bei einer Reise nach Belize unbedingt einplanen und was erleben!

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Hopkins

Zurück an der Küste liegt der verschlafene Ort Hopkins mit seinen knapp 2000 Einwohnern an wunderschönen von Palmen gesäumten Sandstränden. Was man hier tun kann? (Fast) gar nichts! Und das ist auch gut so. Entspannen in Hängematten, eine frisch geöffnete Kokosnuss oder einen Rum Punch in der Hand, zwischendurch ein kleiner Fahrradausflug um irgendwo einen Snack zu schnabulieren und am Abend allenfalls den Trommlern der Garifuna-Kultur lauschen. Für mich der perfekte letzte Stopp mit viel Zeit und Ruhe um die Erlebnisse der Reise Revue passieren zu lassen, nochmal kräftig Sonne zu tanken und auszuspannen bevor es wieder zurück in den Alltag geht.

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Nützliches für die Reiseplanung

Reisezeit: Die Hauptsaison (Sommer) liegt grob zwischen Januar und April. Niederschläge können dennoch immer fallen. Auf den Inseln war es auch gelegentlich recht windig.

Anreise: Leider gibt es bislang keine direkten Flugverbindungen zwischen Deutschland und Belize. Die Einreise erfolgt meistens über einen Zwischenstopp in den USA. Meine Flüge habe ich bei Delta Airlines gebucht mit einem Stopover in Atlanta. Kosten für Hin- und Rückflug in der beginnenden Hauptsaison waren ca. 550 Euro.

Unterwegs im Land: Die günstigste aber auch zeitaufwendigste Transportmöglichkeit ist der Bus. Es bestehen regelmäßige Busverbindungen zwischen den größeren Städten wie Belize City, Belmopan, San Ignacio oder Placencia. Ein kleines Abenteuer sind die Busfahrten im übrigen allemal! Die Busse sind in der Regel ausrangierte amerikanische Schulbusse, gelegentlich beschallt mit lauter Reggae-Musik und auf jeden Fall eine gute Möglichkeit mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Eine deutlich teurere, dafür aber auch schnellere und ebenfalls erlebnisreiche Transportmöglichkeit sind Inlandsflüge. Hier gibt es zwei Fluggesellschaften, Maya Air und Tropic Air, die die wichtigsten Städte miteinander verbinden. Ein Flug zwischen Ambergris Caye und San Ignacio kostete beispielsweise 130 Euro. Der Flug zwischen Dangriga und Belize City um die 80 Euro.

Unterkünfte: Von luxuriösen fünf-Sterne Hotels am Strand, wunderschönen Eco-Lodges inmitten des Dschungels über Airbnb-Unterkünfte und guten Mittelklasse-Hotels bis hin zu Schlafsälen in billigen Hostels hat Belize für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel etwas zu bieten.

Sprache: Belize ist das einzige Land in Mittelamerika in welchem Englisch die Amtssprache ist. Eine gute Alternative also für alle, deren Spanisch auf der Strecke geblieben ist.

Währung: Die Landeswährung sind Belize Dollars, dennoch kann man fast überall auch in US-Dollar bezahlen ( 2 Belize Dollar = 1 US-Dollar).  Insbesondere bei Ausflügen werden die Preise oft sofort in US-Dollar angegeben.

Kosten: Zugegeben, eine Reise nach Belize ist kein Schnäppchen. Die Kosten für die Verpflegung sind mit denen bei uns vergleichbar (nur Seafood ist deutlich billiger). Auch die Preise für die Unterkünfte sind verhältnismäßig hoch – wie immer natürlich abhängig von den eigenen Ansprüchen. Recht teuer schlugen die Ausflüge zu Buche (Preise für Tagesausflüge lagen oft zwischen 90 und 150 oder mehr Euro).

Einheimische: Meine Erfahrungen mit den Einheimischen waren positiv. Ich habe hilfsbereite, gastfreundliche und offene Menschen getroffen und mich jederzeit wohl gefühlt. Wenn ich mal Hilfe brauchte (z.B. um den richtigen Bus zu finden), war immer jemand zur Stelle, der gerne Auskunft gegeben hat – sofern ich nicht schon angesprochen und gefragt worden war, wohin es denn gehe, was meistens eine Wegbeschreibung inklusive Tipps für gute Restaurants etc. zur Folge hatte.

Allein als Frau: Ich habe mich in Belize insgesamt sicher gefühlt. Natürlich erregt man auch hier wie in vielen anderen (lateinamerikanischen) Ländern als alleinreisende Frau gerne mal Aufmerksamkeit – vorrangig von Männern. Auf Komplimente oder ein “Good morning, beautiful!” kann man freundlich reagieren, “Danke” oder ebenfalls “Guten Morgen” sagen und einfach weiterziehen.  Wie überall gilt es natürlich auch hier Vernunft walten zu lassen, abends nicht allein in einsame Ecken zu spazieren oder auch in der Unterkunft nachzufragen, wie sicher die Gegend ist bzw. wo man sich nicht allein aufhalten sollte. Ich habe keine Probleme erfahren und kann Belize für alleinreisende Frauen durchaus weiterempfehlen.

Falls ihr noch Fragen zu Belize und der Reise habt, freue ich mich, euch diese beantworten zu können!

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